The Mother of All Lies

DokumentarfilmFSK 18 (nicht geprüft)96 Min.

Traumata haben Filmschaffende schon oft auf die Idee gebracht, die dokumentarische Erzählung mit visuellen Verfremdungen zu konfrontieren. Auf der Suche nach Erinnerungen an ihre Kindheit baut Asmae El Moudir ihr Wohnviertel in Casablanca als kunstvolle Miniatur nach.

Arabische Originalfassung mit englischen Untertiteln

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Regie Asmae El Moudir
Länge 96 Minuten
Land / Jahr Marokko, Ägypten, Saudi-Arabien, Katar 2023
27.07.
Heute
28.07.
So
29.07.
Mo
30.07.
Di
31.07.
Mi
01.08.
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02.08.
Fr
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Sa
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16.08.
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Über „The Mother of All Lies“

Traumata haben Filmschaffende schon oft auf die Idee gebracht, die dokumentarische Erzählung mit visuellen Verfremdungen zu konfrontieren. Asmae El Moudir wählt die Form einer von Puppen bewohnten Miniatur des Stadtviertels von Casablanca, in dem sie aufwuchs. 1981, vor ihrer Geburt, ereignete sich dort ein Massaker. Polizei und Militärs des marokkanischen Königs erschossen hunderte Teilnehmende der sogenannten Brot-Unruhen, die gegen kontinuierlich steigende Lebensmittelpreise protestierten. Die detailgetreuen Kleinnachbauten – El Moudirs Vater, ein Maurer, baute die Häuser in groß aus Stein und Zement! – veranschaulichen diese Ereignisse zwar, sie kennzeichnen aber auch die Distanz zu einer bilderlosen und in Marokko lange verschwiegenen Historie.

Das Fehlen von Bildern spiegelt sich im familiären Kontext. Warum gibt es keine Kindheitsfotografien von ihr, fragt sich die Regisseurin. Warum präsentierte ihr die Mutter schließlich ein einziges Bild, das aber ein anderes Mädchen zeigt? Um die Miniaturen ihrer Nachbarschaft versammelt dieser in jeder Hinsicht klug gebaute Film schließlich die Mitglieder der Familie. Eine kollektive Wahrheit verspricht diese Konstellation nicht, aber immerhin: einen Streit der Erinnerungen.

Quelle: DOK Leipzig

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