Ein großes Versprechen

123. WocheDramaFSK1289 Min.

Das bewegende Regiedebüt von Wendla Nölle wird durch die intensiven schauspielerische Glanzleistungen von Dagmar Manzel und Rolf Lassgard zu einem filmischen Ereignis.

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Regie Wendla Nölle
Besetzung Dagmar Manzel, Rolf Lassgård, Wolfram Koch, Anna Blomeier, Catrin Striebeck, Stephan Schad
Länge 89 Minuten
Land / Jahr Deutschland 2021
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Sa

Über „Ein großes Versprechen“

Juditha und Erik sind seit über 30 Jahren verheiratet. Nun geht Erik in den Ruhestand. Endlich mehr Zeit füreinander, endlich gemeinsame Träume leben, das ist der Plan. Doch Juditha leidet unter Multipler Sklerose. Da die Symptome sich verschlimmern, ist Juditha immer mehr auf Eriks Hilfe angewiesen. Der jedoch ist damit überfordert. Und fühlt sich eingeengt von einem Leben, für das er noch nicht bereit scheint.

Schon vom ersten Moment des Films an ist die Nähe und Intimität der beiden starken Persönlichkeiten auf der Leinwand spürbar. Auf der einen Seite Erik, der vor Lebendigkeit sprühende Hochschulprofessor, der das Leben als eine andauernde Inspiration sieht, und dessen wache Augen immer auf der Suche sind nach neuen Zielen, neuen Aufgaben, neuen Herausforderungen. Rolf Lassgard spielt Erik mit einer fast schon kindlichen Hingabe, mit Verve und Charisma. Sein Gegenpart ist Juditha, deren Darstellung Dagmar Manzel zu einem Ereignis werden lässt. In ihrem so authentischen Spiel einer MS-Kranken verweigert sie jegliches Pathos und macht in ihrem Spiel den körperlichen Verfall ebenso spürbar wie die Wut, den Trotz und die innere Stärke, die diese Frau antreiben. Die Kamera von Nikolai von Graevenitz leistet dabei den phänomenal schwierigen Balanceakt zwischen einer großen Nähe zu den Figuren und einer respektvollen Distanz zu dem Geschehen, die nie den Eindruck eines voyeuristischen Betrachters entstehen lässt und den Zuschauenden trotz auch drastischer Szenen die Möglichkeit des emotionalen Abstands ermöglicht. EIN GROSSES VERSPRECHEN erzählt die Geschichte einer großen, reifen Liebesbeziehung und verschließt die Augen nicht vor der Realität und auch Härte der Konflikte.

Quelle: Deutsche  Film- und Medienbewertung

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