We Are All Detroit - Vom Bleiben und Verschwinden

103. WocheDokumentarfilmFSK0118 Min.

Film & Gespräch mit den Filmemacherin ULRIKE FRANKE: Sonntag 15.05. im Filmstudio

Bochum und Detroit. Zwei Städte, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander gemein haben. Und doch sind beide Regionen in ihrer radikalen Veränderung der letzten Jahrzehnte miteinander vereint. Ein klug beobachtetes, empathisches und vielschichtiges Porträt zweier Städte im Wandel.

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Regie Ulrike Franke, Michael Loeken
Länge 118 Minuten
Land / Jahr Deutschland 2021
25.04.
Heute
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28.04.
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29.04.
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30.04.
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03.05.
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10.05.
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13.05.
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14.05.
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15.05.
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Über „We Are All Detroit - Vom Bleiben und Verschwinden“

Bochum und Detroit. Zwei Städte, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander gemein haben. Und doch sind beide Regionen in ihrer radikalen Veränderung der letzten Jahrzehnte miteinander vereint. Denn wo jeweils wichtige Wirtschaftszweige wie die Autoindustrie wegbrechen, da bleiben schmerzhafte Lücken. Und entstehen Chancen, von denen man kaum glaubte, dass es sie noch gibt.

n ihrem Film lassen sich Franke und Loeken Zeit, um ihr Publikum auf ihre Reise in die zwei Regionen mitzunehmen, die mit dem Wegfall großer Wirtschaftszweige und Betriebe ihrer stärksten Einnahmequellen beraubt wurden und seitdem einer krassen Veränderung unterworfen sind. Den erzählerischen Fokus legen die Filmemacher*innen auf die Menschen, die mit diesem Wandel umgehen müssen. Da gibt es das Ehepaar in Detroit, das sich weigert, sein Haus aufzugeben, auch wenn in der Nachbarschaft nur noch ein Drittel der Häuser überhaupt bewohnt sind. Die Beiden kämpfen um ihr Viertel, betreiben Urban Gardening, besuchen mit ihrer Produktion Wochenmärkte und bauen sich eine neue Existenz auf. Da ist das ältere Ehepaar in Bochum, das mit Sorge auf den Neubau eines Paketzentrums auf dem Opel-Gelände blickt – denn mit der Neubebauung sollen auch Akazienbäume weichen, die schon seit Ewigkeiten dort stehen. Und für die nunmehr eine Bürgerbewegung zur Erhaltung gegründet wurde. Franke und Loeken lassen in ihrem erzählerischen und visuellen Konzept immer wieder Platz auch für kleine feine Beobachtungen, die zwischen augenzwinkerndem Humor und berührender Tragik wandeln. So fangen sie mit fast stehenden Zwischenbildern die ohrenbetäubende Stille von Industrieruinen ein, filmen im leer stehenden Opel-Mutterhaus die Hinterlassenschaften deutscher Büroästhetik und lassen die verlassenen Häuser in Detroit wie Geister erscheinen. Das alles ist pointiert montiert und mit passendem Score unterlegt.

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

 

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