128. WocheFSK12112 Min.
Regisseur Juho Kuosmanen („Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki" ) schickt zwei Aussenseiter auf eine amüsante und zutiefst berührende Reise, auf der sie - ganz ohne Kitsch - mit der Wahrheit ihrer Gefühle konfrontiert werden.
Regie | Juho Kuosmanen |
Besetzung | Seidi Haarla, Juri Borisow, Julia Aug, Dinara Drukarowa |
Länge | 112 Minuten |
Land / Jahr | Finnland, Russland, Estland, Deutschland 2021 |
„Ein ganz wunderbarer Reise- und Zugfilm … Visuell und atmosphärisch ungemein stimmig und von zwei großartigen Hauptdarsteller:innen getragen.“ Filmstarts.de
Der finnische Filmemacher Juho Kuosmanen („Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki“) hat einen erzählerischen Stoizismus, ebenso wie einen ganz liebevollen Blick auf die Underdogs, die nicht unbedingt vom Glück geküsst sind. Da ist immer Bewegung im Spiel, wenn er seiner unerschütterlichen Heldin Laura folgt, einer finnischen Architekturstudentin, die es nach Moskau verschlagen und sich dort verliebt hat in Irina, mit der sie mittlerweile zusammenlebt, auch wenn es da unausgesprochene Probleme gibt, wenn man Lauras zweifelnden Blicken Glauben schenken kann. Dafür spricht auch, dass Irina einen Rückzieher gemacht hat bei einer gemeinsamen Reise zu uralten Steinmalereien in der Nähe von Murmansk, ganz weit oben im Norden des Landes. Also fährt Laura alleine los: Abteil Nr. 6 wird fortan für den meisten Teil des Films ihr Zuhause sein. Teilen muss sie es mit Ljoha, einem bärbeißigen russischen Minenarbeiter, der zwar so wortkarg ist wie Laura, aber längst nicht so nach innen gekehrt, der etwas Geselliges hat, das ihr fehlt. Es wird viel Wodka getrunken und anderes Hochprozentiges, es wird geraucht und geschwiegen bei dieser Reise. Es passiert nicht viel. Aber wie dieses Wenige passiert, nimmt einen ein für den Film und für seine Figuren, für die im Anschluss in Murmansk das eigentliche Abenteuer erst beginnt. Es ist ein Filmerlebnis aus einem Guss, das zu Herzen geht.
Quelle: Blickpunkt: Film