153. WocheFSK1898 Min.
Berlinale 2020: Silberner Bär für das Beste Drehbuch!
Bitterböse, auch komische Groteske, in dem die Kinder in den heißen Sommerferien Unerhörtes planen, während die Eltern sich nur mit sich selbst beschäftigen.
Regie | Damiano D'Innocenzo, Fabio D'Innocenzo |
Produzent | Agostino Saccà, Giuseppe Sacca |
Drehbuch | Fabio D'Innocenzo, Damiano D'Innocenzo |
Besetzung | Elio Germano, Barbara Chichiarelli, Gabriel Montesi |
Länge | 98 Minuten |
Land / Jahr | Italien, Schweiz 2020 |
Sengende Sommerhitze in einer sterilen Reihenhaussiedlung im Speckgürtel Roms. Hier lebt so manche Familie, die nirgendwo mehr dazugehört. Es herrscht eine rätselhafte Beklommenheit. Die Stimmung kann jederzeit explodieren. Die Eltern sind dauerfrustriert, weil sie nicht aus einer besseren Vorstadt stammen und die Art von Bürgerlichkeit, die sie sich erhofft haben, für sie unerreichbar ist. Doch die Kinder sind die wahren Protagonisten einer Erschütterung, die die ganze Siedlung in den Kollaps treibt. Die Brüder D’Innocenzo, deren erster abendfüllender Spielfilm La terra dell’abbastanza 2018 zu den Entdeckungen im Panorama gehörte, haben einen wilden und erstaunlich reifen Film gedreht, der die Bitterkeit von Kurt Vonneguts Amerikabild mit einer volkstümlich-menschlichen Ironie verbindet, wie wir sie aus Sergio Cittis Filmen kennen. In den Beziehungen und Geschehnissen, die die Regisseure stringent in Szene setzen, glimmt eine beinahe atavistische Wut auf. Süßlich und sarkastisch geleitet ein zwielichtiger Erzähler uns durch das düstere Märchen: eine Geschichte über Frauen und Männer, die allzu früh erleben müssen, wie ihre Träume und Hoffnungen auf der Strecke bleiben.
Quelle: Berlinale