Und der Zukunft zugewandt

270. WocheDramaFSK12109 Min.

Bernd Böhlich erzählt die Geschichte einer Frau, die 1952 in die junge DDR kommt, nachdem sie jahrelang in einem russischen Gulag gefangen war. Als Gegenleistung für eine neue Existenz verlangt man von ihr, über ihre Vergangenheit zu schweigen.

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Regie Bernd Böhlich
Produzent Eva-Marie Martens, Regina Spreer
Drehbuch Bernd Böhlich
Besetzung Alexandra Maria Lara, Carlotta von Falkenhayn, Stefan Kurt, Barbara Schnitzler, Karoline Eichhorn, Peter Kurth
Länge 109 Minuten
Land / Jahr Deutschland 2019
05.11.
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Über „Und der Zukunft zugewandt“

„Exzellent gespielt bis in die Nebenrollen, entwickelt sich eine spannende, frei nach wahren Begebenheiten erzählte Geschichtsstunde, die das Publikum kaum kalt lassen dürfte.” Programmkino.de

DDR, 1952. Die Absprache ist ganz klar. Antonia Berger und ihre Tochter erhalten ein Dach über dem Kopf, die schwerkranke Tochter wird ärztlich versorgt, Antonia bekommt eine neue Anstellung. Alles, was sie dafür tun müssen, ist schweigen. Schweigen darüber, dass sie – wie viele andere Menschen – in der Sowjetunion als Gefangene der Regierung in Lagern untergebracht waren. Dass sie zur Zwangsarbeit benutzt wurden. Dass Antonias Mann erschossen wurde. Von den eigenen Parteigenossen. Das alles darf niemand in dem gerade erst „erblühenden“ kommunistischen Staat hören. Denn hier soll alles anders werden, soll nach vorne geschaut werden. Antonia selbst glaubt an den Kommunismus. Und so schweigt sie. Auch sie will nach vorne schauen. Immer der Zukunft zugewandt.

Bernd Böhlichs neuer Film erzählt eine hochbrisante und komplexe Geschichte, die das Spannungsverhältnisse der damaligen Zeit, als sich Ost und West in Deutschland nicht nur als Länder, sondern auch ideologisch trennten, überzeugend beschreibt. Eindringlich spielt Alexandra Maria Lara Antonia Berger, die zwischen Dankbarkeit und Loyalität gegenüber dem Staat, an den sie glaubt, und Verzweiflung und Verbitterung über den Verlust eines großen Teils ihres Lebens hin- und hergerissen ist. Böhlich und sein Kameramann Thomas Plenert achten darauf, weder die einzelnen Einstellungen noch die Montage insgesamt erzählerisch zu überfrachten. Der Film ist nicht nur spannendes und differenziert erzähltes Geschichtskino, sondern auch ein bewegendes Drama, das durch seine brillanten Darsteller und seine kluge Inszenierung, zu der auch der sorgsam eingesetzte Score gehört, überzeugt.

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

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