221. WocheDramaFSK12102 Min.
Faszinierender Ausschnitt aus dem Leben des Schauspielstars, die sich in den späten Sechzigerjahren für die Black Panther engagiert und damit dem FBI ein Dorn im Auge ist.
Regie | Benedict Andrews |
Produzent | Stephen Hopkins, Brian Kavanaugh-Jones |
Drehbuch | Anna Waterhouse, Joe Shrapnel |
Besetzung | Kristen Stewart, Jack OConnell, Anthony Mackie, Vince Vaughn, Zazie Beetz, Margaret Qualley, Colm Meaney |
Länge | 102 Minuten |
Land / Jahr | USA, Großbritannien 2019 |
„Eine wahnsinnige Geschichte und eine unglaublich gute Charakterstudie … Absolut fesselnd.“ Variety
„Stewart übertrifft alles, sie gehört zu den besten Darstellerinnen unserer Zeit.“ Time
Jeder kennt sie, die junge, blonde Frau mit dem kecken Kurzhaarschnitt, die Jean-Luc Godards „Außer Atem“ erst zu dem wirkungsmächtigen Werk machte, das die Nouvelle Vague endgültig begründete. Jean Seberg war das Gesicht dieser neuen Generation, ihre Schönheit und Natürlichkeit war, was man an ihr liebte und verehrte. Doch Seberg wollte und konnte viel mehr sein, als nur schön. Sie war politisch engagiert, eigensinnig und vor allem interessiert an sozialer Gerechtigkeit. Zu Beginn des semi-biografischen Films „Jean Seberg – Against all Enemies“ ist Jean (Kristen Stewart) schon ein Star, aber gezeichnet von den Misshandlungen der Branche. Ihr Körper ist verbrannt, dank Otto Preminger, der sie in „Die Heilige Johanna“ (1957) als gerade einmal 18-Jährige malträtierte und sie bei der Szene, in der Johanna auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, tatsächlich in Flammen aufgehen ließ. Nun ist Jean in Los Angeles, um dort, weit weg von ihrem eigentlichen Leben in Paris ein paar Filme zu drehen. Im Flieger dahin lernt sie den Aktivisten und engen Vertrauten von Malcolm X, Hakim Jamal (Anthony Mackie), kennen. Die beiden beginnen eine Affäre und Seberg beginnt Jamals Initiativen und schließlich auch die Black Panther finanziell zu unterstützen. Damit gerät sie allerdings ins Kreuzfeuer einer FBI-Sondereinheit unter J. Edgar Hoover namens COINTELPRO, die Jamal und die Panthers seit einer ganzen Weile schon konstant beobachten. Ihre Aufgabe ist es, die Bürgerrechtsbewegungen systematisch zu zerstören und das mit allen Mitteln. „Against all Enemies“ ist eindeutig ein melancholischer Liebesbrief an Jean Seberg. Kristen Stewart weiß sich hervorragend in ihre Figur hineinzuarbeiten. Sie trägt diesen ansonsten eher konventionellen Film auf ihren Schultern und macht ihn besonders. Es sind die Nuancen dieser komplexen Frau, die sie mit wenigen gekonnten Kniffen zu vermitteln vermag, die aus „Against all Enemies“ einen Film machen, der der Schauspielerin selbst als Mensch gerecht wird.
Quelle: Kino-Zeit.de