147. WocheDramaFSK12126 Min.
Als bei Anja ein Hirntumor diagnostiziert wird, bricht der Alltag ihrer Patchwork-Familie zusammen. Die erkaltete Liebesbeziehung zwischen ihr und ihrem Partner Tomas ist mit dem Jetzt konfrontiert. Norwegens Oscar-Beitrag ist ein modernes Familieportrait
Regie | Maria Sødahl |
Besetzung | Andrea Bræin Hovig, Elli Rhiannon Müller Osborne, Stellan Skarsgård |
Länge | 126 Minuten |
Land / Jahr | Norwegen, Schweden 2019 |
Anja und Tomas hatten mal ganz andere Lebensentwürfe. Als bei der wesentlich jüngeren Anja ein Hirntumor diagnostiziert wird, bricht das wohl organisierte, aber nur noch funktionale Nebeneinander des erfolgreichen Paares jäh in sich zusammen. Zudem ist Weihnachten. Der Schock, mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert zu sein, die im Alltag stets verdrängt wird, verändert alles.
Unsentimental, aber voller Empathie erzählt der Film davon, wie sich in der Beziehung, in der Patchwork-Familie und im Freundeskreis plötzlich die Zeitwahrnehmung verändert. Einem emotionalen Erdbeben gleich löst diese veränderte Perspektive lang aufgeschobene Gespräche aus und gibt verdrängten Gedanken und Gefühlen ein Ventil. Alltägliche Räume, beiläufige Gesten und eingeschliffene Gesprächsmuster entpuppen sich als Chimären einer Normalität, die es nur so lange gibt, wie die Körper der Protagonist*innen mitzuspielen bereit sind. Was passiert, wenn jemand aussteigt? „Hope“ ist das Drama einer erkalteten Liebesbeziehung in der Konfrontation mit dem Jetzt.
Quelle: Berlinale.de