Regie | Connie Walther |
Besetzung | Mathis Landwehr, Nadin Matthews, Sabine Winterfeldt, Ibrahim Al-Khalil, Konstantin-Philippe Benedikt |
Länge | 104 Minuten |
Land / Jahr | Deutschland 2019 |
Mitten in einem tristen Betonbau treffen vier Gewaltstraftäter auf drei maulkorbtragende Hunde, mit denen nicht zu Spaßen ist, aufeinander. Lu (Nadin Matthews) hingegen ist völlig frei von Angst. Die Hundetrainerin stellt sich der Herausforderung. Mit ihrem Projekt versucht sie zu beweisen, dass man Gut und Böse nicht auseinanderhalten kann. Ihr Projekt soll sich jenseits der Fragen nach Täter und Opfer, Schuld und Sühne bewegen. Doch die Autoritären überwachen ihr Projekt misstrauisch. Mit ihrem Ansatz wird Lu schließlich zur Provokation und Bedrohung für ein System, welches noch immer an binäre Kategorien glaubt. Ein ebenso faszinierender wie schwieriger Film und ein Ausflug in die Untiefen der menschlichen Seele: Die Geschichte von vier hoch aggressiven Häftlingen, die unter Aufsicht einer taffen Trainerin mit gefährlichen Hunden arbeiten sollen, ist eine theatrale Inszenierung, wirkt aber über lange Strecken wie eine Dokumentation. Das ist nicht nur originell, sondern lädt direkt zum Nachdenken ein, wobei am Ende mehr Fragen als Antworten stehen. Warum werden Männer gewalttätig? Was macht ihre Männlichkeit so toxisch? Aber auch: Wer therapiert hier eigentlich wen? All das ist hoch spannend und macht den Film vermutlich zu einer der interessantesten deutschen Produktionen der letzten Jahre. Absolut sehenswert!
Quelle: Programmkino.de