Bruder Schwester Herz

251. WocheFSK6106 Min.

Tom Sommerlatte erzählt stimmungsvoll von Franz und Lilly, deren enge Geschwisterbeziehung an den ungleichen Ansprüchen ans Leben zu zerbrechen droht.

www.kinostar.com

Trailer ansehen

Regie Tom Sommerlatte
Besetzung Godehard Giese, Karin Hanczewski, Sonja Kerskes
Länge 106 Minuten
Land / Jahr Deutschland 2019
27.07.
Heute
28.07.
So
29.07.
Mo
30.07.
Di
31.07.
Mi
01.08.
Do
02.08.
Fr
03.08.
Sa
04.08.
So
05.08.
Mo
06.08.
Di
07.08.
Mi
08.08.
Do
09.08.
Fr
10.08.
Sa
11.08.
So
12.08.
Mo
13.08.
Di
14.08.
Mi
15.08.
Do
16.08.
Fr

Über „Bruder Schwester Herz“

Die Rinderfarm des Vaters am Laufen zu halten, war für Franz und Lilly bisher ihr Leben. Doch während Franz völlig damit zufrieden ist, mit den Erträgen der maroden Farm noch einigermaßen über die Runden zu kommen, kann sich Lilly immer schwerer mit der Perspektivlosigkeit ihrer Existenz abfinden. Lilly will mehr im Leben erreichen – und sie will auch, dass ihr Bruder Franz, mit dem sie schon immer ein sehr inniges Verhältnis verbindet, mehr möchte. Als Lilly realisiert, dass dies nie geschehen wird und sie eines Tages auf den charismatischen Sänger Chris trifft, entscheidet sie sich, die Farm zu verlassen. Franz bleibt zurück, enttäuscht und wütend. Als Lilly dann zurückkehrt, scheint der Graben zwischen den beiden Geschwistern zu tief. Und nie ausgesprochene Gefühle brechen sich in destruktiver Weise Bahn.

Mit seinem zweiten Film beweist Regisseur Tom Sommerlatte („Im Sommer wohnt er unten“) erneut, wie gut es ihm gelingt, Stimmungen abzubilden. Nicht nur zwischenmenschliche Schwingungen, sondern auch die Atmosphäre eines Ortes und einer Landschaft. Wie ein Western wirkt die Geschichte streckenweise, wie Cowboys die Protagonisten, die ihre Gefühle schweigend in sich hineinfressen und nicht nur mit finsteren Blicken, sondern auch mit rauen und knappen Worten ihre Konflikte austragen. Das alles wirkt wie der Großstadtzivilisation entrückt, ebenso wie Franz und Lilly, die sich ihre eigene kleine Welt auf dem Land aufgebaut haben und miteinander zu einer dysfunktionalen Symbiose verschmolzen sind. Sebastian Fräsdorf und Karin Hanczewski beeindrucken in ihrem Spiel, das mit feinen Nuancen immer wieder die Grenze zwischen unschuldiger und inzestuöser Geschwisterliebe auslotet und in dem sie eine körperlich spürbare Spannung aufbauen. Der Film ist junges deutsches Kino, wie es sein soll: Überraschend, frisch, gradlinig und stimmungsvoll.

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Zum aktuellen Filmprogramm