Streik

262. WocheDramaFSK12114 Min.

Stéphane Brizé, dessen Film "Der Wert des Menschen" (2015) in Cannes mit dem Jury-Preis ausgezeichnet wurde, setzt auch in seinem neuen Film als Hauptdarsteller auf Vincent Lindon, der als unbeugsamer Kämpfer für Gerechtigkeit an seine Grenzen geht.

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Regie Stephane Brize
Besetzung Vincent Lindon, Mélanie Rover, Jacques Borderie, David Rey, Olivier Lemaire, Isabelle Rufin
Länge 114 Minuten
Land / Jahr Frankreich 2018
25.04.
Heute
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Fr
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Sa
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15.05.
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Über „Streik“

„Hört zu, wir weichen nicht von der Stelle“, beschwört der altgediente Gewerkschafter Laurent Amédéo (Vincent Lindon) die streikende Belegschaft des Autozulieferer Perrin im strukturschwachen südwestfranzösischen Agen. Trotz Rekordgewinnen will die Firma, die inzwischen einem deutschen Konzern gehört, das Werk dicht machen. Und das obwohl die gut tausend Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Zugeständnisse bei Lohn und Arbeitszeiten gemacht haben, um ihre Jobs zu erhalten. Denn in Rumänien können die Bosse billiger produzieren.
Die Streikenden fordern sowohl die französische wie deutsche Geschäftsleitung zu Gesprächen auf. Vor allem der Vorstand der deutschen Holding Martin Hauser verschanzt sich. Dank ihrer Hartnäckigkeit gelingt es ihnen jedoch immer wieder Teilsiege zu erringen. Aber der nervenzehrende Existenzkampf sät freilich auch Zwietracht. Die einen verhandeln heimlich über eine Abfindung, die anderen wollen weiterkämpfen. Glaubhaft verkörpert der französische Charakterdarsteller Vincent Lindon den kämpferischen Gewerkschafter, der anpackt. Und allein wie er das tut macht das beinahe dokumentarische Sozialdrama zum Ereignis. Obwohl der 59jährige aus einer wohlhabenden Familie stammt, spielt er nicht selten Vertreter der Arbeiterklasse – oft Männer mit rauer Schale und weichen Kern. Erneut findet Regisseur Stéphane Brizés, wie bereits in seinem Drama „Der Wert des Menschen“, effektvoll überzeugende Bilder für die ökonomischen Machtverhältnisse. Die hitzigen Diskussionen, die ohnmächtige Wut, den Eklat mit der Polizei fängt Brizé mit rasanter Handkamera ein, streckenweise fast ohne musikalische Untermalung. Sein eindringliches Lehrstück über die zynische Logik des globalisierten Casino-Kapitalismus rüttelt auf.

Quelle: Programmkino.de

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