DramaFSK12105 Min.
Fesselndes Porträt des Mannes, der Adolf Eichmann aufspürte und die Verbrecher von Auschwitz vor Gericht brachte.
Regie | Lars Kraume |
Besetzung | Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Sebastian Blomberg, Jörg Schüttauf, Lilith Stangenberg, Laura Tonke, Götz Schubert |
Länge | 105 Minuten |
Land / Jahr | Deutschland 2015 |
„Herausragend verkörpert der subtile Charakterdarsteller Burghart Klaußner diesen humanistischen Helden. Ein ungemein starker Film! Unbedingt sehenswert!” Programmkino.de
Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner) den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann (Ronald Zehrfeld) beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise: In seiner eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten und auch Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler (Sebastian Blomberg) und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt (Jörg Schüttauf) behindern den unliebsamen Staatsanwalt in seinen Ermittlungen. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird.
In seinem Spielfilm nähert sich Regisseur Lars Kraume der Figur Fritz Bauer an, zeigt private Facetten, ohne spekulativ vorzugehen und beschreibt sein berufliches Wirken anhand wichtiger historischer Eckpunkte. Im Fokus stehen die Suche nach Eichmann und der stete Kampf gegen die Feinde in der eigenen Behörde, die sich gegen den aufrührerischen und unkorrumpierbaren Geist Bauers stellt. Schier phänomenal ist die darstellerische Leistung Burkhart Klaußners als Fritz Bauer. Mit seiner Sprache, seiner Gestik, seiner Mimik verkörpert er Bauer so gekonnt und glaubhaft, dass man den Schauspieler hinter der historischen Figur vergisst. „Der Staat gegen Fritz Bauer” ist eine genau beobachtete und perfekt ausgestattete Studie über Deutschland in der Zeit nach dem Krieg. Und gleichzeitig ein bis zur letzten Minute hochspannender Politthriller über den Kampf eines einzelnen Mannes gegen das Vergessen einer Nation.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung