Dominique Manotti: Kesseltreiben

12.11.201819:30 Uhr

Eröffnung 14. Literaturfestival LITERATÜRK

Filmstudio Glückauf Bühne

Mehr Informationen unter:
www.literatuerk.com

Preiskategorien

Normal

8,00 €

Ermäßigt

6,00 €

Hinweise: Vorverkauf tägl. ab 15:00 Uhr im Filmstudio

Dominique Manotti zu Gast
Gespräch und Übersetzung: Iris Konopik

Ein Manager des französischen Energiekonzerns Orstam reist zu einer Fachtagung in die USA und wird gleich am Flughafen verhaftet. In Montreal kommen zwei einflussreiche, nicht ganz saubere Geschäftsleute zu Tode – da hält der unternehmungslustige Mittelsmann Ludovic Castelvieux es für ratsam, schleunigst abzutauchen. Von Paris aus versucht er sein Scherflein ins Trockene zu bringen. Da ihn die Mafia im Visier hat, braucht er dringend Verbündete. Und wendet sich an einen alten Bekannten beim französischen Nachrichtendienst.
Commandant Noria Ghozali ist versetzt worden, ausgerechnet in die Abteilung zum Schutz der wirtschaftlichen Sicherheit. Ein Tätigkeitsfeld, für das sie weder die Ausbildung noch Erfahrung mitbringt. Doch die beiden jüngeren Kollegen verfügen über alle nötigen Kenntnisse und Kontakte, und so bilden die drei schnell ein eingeschworenes Team, das den Energieriesen Orstam unter die Lupe nimmt. Denn dort scheint etwas im Busch zu sein. Die Ermittler hören sich um, lassen ihre Beziehungen spielen. Sie stoßen auf verstreute Fährten und persönliche Fehltritte. Doch kein Nachrichtendienstler glaubt an Zufall …

Dominique Manotti, geboren am 24. Dezember 1942 in Paris, begann erst mit 50 Jahren Romane zu schreiben. Sie studierte 1960–66 an der Sorbonne Geschichtswissenschaften, unterrichtete am Gymnasium und wurde 1969 Assistentin für neuzeitliche Wirtschaftsgeschichte im neu gegründeten Centre expérimental de Vincennes.
Politisch war Manotti 1976–83 als Gewerkschafterin in der CFDT aktiv und leitete jahrelang die Pariser Sektion. Anfang der 80er Jahre beteiligte sie sich am Aufstand der türkischen Sans-Papiers im Textilviertel Sentier. Ab 1994 war sie an der Universität Paris VIII in Saint-Denis tätig. Manotti ist Historikerin und seit dem Algerienkrieg politisch engagiert.
In den 1980er Jahren verschob sie aus Desillusionierung über die Politik der Mitterrand-Regierung ihr politisches Engagement in die Literatur. Romane zu schreiben ist für Dominique Manotti nur ein Wechsel des Standbeins, ihre politischen Überzeugungen fließen in ihre Romans noirs ein.
Dominique Manottis kriminalliterarische Bezugspunkte sind der amerikanische Schriftsteller James Ellroy, die neuzeitliche Wirtschaftsgeschichte und die 68er-Bewegung. Diese eigenwillige Kombination erklärt vielleicht ihren einzigartigen Stil mit seiner Mischung aus journalistischer Dichte, schlaglichtartig verknappter subjektiver Form und literarischer Eleganz.

»Um die geplante Übernahme eines französischen Konzerns entspinnt sich ein gigantisches Komplott von Banken, Mafia und US-Politik: Dominique Manottis Kesseltreiben ist Wirtschaftskrimi und Politthriller zugleich und ein Appell an Europa, sich zu wehren.« Thomas Wörtche, Deutschlandfunk Kultur
»Kesseltreiben ist furchterregend. Weil der Roman in einem knappen, ungekünstelten Stil der Welt ins Gesicht blickt, ohne Ausflüchte, ohne Romantik, ohne exzessive Psychologisierung. Er erzählt von Geld, Macht und Sex. Das lässt das Blut gefrieren.« Le Monde

Iris Konopik, Doktorin der Romanistik und Angewandten Sprachwissenschaft, seit 1994 Lektorin bei Ariadne, übersetzte bereits Dominique Manottis Novelle Madoffs Traum sowie ihren Roman Schwarzes Gold.

Eine Kooperationsveranstaltung von LITERATÜRK, dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum e.V. Essen und der Buchhandlung Proust

Foto: Argument Verlag/ Hacquard & Loison/Opale

Zur Veranstaltungs­übersicht