No Country for Old Men

17.06.202019:30 Uhr

Elektrisierend schwarzhumoriges Meisterwerk der Coen-Brüder mit Javier Bardem als todsicherer Killer im Crime-and-Western-Country von Sergio Leone, Sam Peckinpah und John Woo.

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Lichtburg Zurück ins Kino FSK16

Regie Ethan Coen, Joel Coen
Besetzung Tommy Lee Jones, Javier Bardem, Josh Brolin, Woody Harrelson, Kelly Macdonald, Garret Dillahunt
Länge 122 Minuten
Land / Jahr USA 2007

Preiskategorien

Auf allen Plätzen

8,00 €

„Zeitgemäßes klassisches Kino … Es ist ein Western, aber einer, wie wir ihn nie zuvor gesehen haben.“ FAZ

„Saukomische Dialoge zu stockfinsteren Taten, die Geschichte ist erfüllt vom Grotesken der Gewalt, den atemberaubenden Absurditäten, die sich Menschen für Geld antun. Das Lachen bleibt einem permanent im Halse stecken, aber die Coens sind viel sanfter geworden, und melancholischer.“ Süddeutsche Zeitung

Den Coens ist mit “No Country for Old Men” eines ihrer Meisterwerke gelungen. Der in schwelend heißen Wüstenbildern schwelgende Film erzählt die Geschichte eines arbeitslosen Wilderers (Josh Brolin) im Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA, der durch Zufall an einen Koffer mit 2 Millionen Dollar aus einem schief gelaufenen Drogendeal gelangt. Bald ist ihm ein psychopathischer Killer auf den Fersen, und damit tritt eine Figur auf den Plan, die ihren Platz in der Kino-Ruhmeshalle schon jetzt sicher haben dürfte.

Javier Bardem, der für diese Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, ließ sich für den 1980 spielenden Film eine Frisur stehen, die manchmal an Mireille Mathieu, manchmal an Adamo erinnert. Die Waffe seiner Wahl ist eine Sauerstoffflasche samt Schlauch und Druckventil – eine Art Airgun, mit der er Türschlösser aufschießt oder sehr effektvoll Kopfschüsse verabreicht. Zum herrlich irren Blick gesellt sich einer der schönsten Charakternamen der letzten Jahre: Anton Chigurh, das reimt sich auf Englisch mit „Sugar“. Lakonischer Beobachter des sehr blutigen (und absurd-komischen) Katz- und Maus-Spiels voller schräger Ideen ist der alternde, sehr breiten Texas-Dialekt pflegende Sheriff Ed Tom Bell (Tommy Lee Jones), der eigentlich ermitteln soll, aber angesichts der immer verrückter werdenden Welt den Glauben an das Gute verloren hat. Wenn er seinen Blick mit gefurchter Stirn und buschiger Augenbraue über das von Chigurh angerichtete Grauen schweifen lässt, dann spiegelt sich die ganze Melancholie von Cormac McCarthys Meditation über Gut und Böse darin wider: Der alte, wilde Westen, dem Sheriff Bell mit seiner gemächlichen Cowboy-Attitüde entstammt, ist gar nicht so rau und brutal, wie er immer dargestellt wird. Die moderne Zeit ist noch viel viel gewalttätiger und gesetzloser!

Quelle: Spiegel-Online

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