Der verlorene Sohn

24.11.201920:30 Uhr

Die Citypastoral am Essener Dom lädt jeden letzten Sonntag im Monat nach der Messe ins Astra Theater ein.

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Luna im Astra Theater Kirche geht Kino FSK12

Regie Joel Edgerton
Besetzung Lucas Hedges, Joel Edgerton, Russell Crowe, Nicole Kidman, Joe Alwyn, Xavier Dolan
Länge 115 Minuten
Land / Jahr USA 2018

Preiskategorien

Einheitspreis

7,00 €

„Ein für Hollywood absolut untypischer Film ohne Sensationsgehabe, der seine anklagende Wucht gerade aus seiner Nicht-Übertreibung heraus entwickelt.” Filmstarts.de

„Zum Glück ganz ohne larmoyante Rechthaber-Attitüde gelingt ein packendes Plädoyer gegen religiösen Fanatismus und Intoleranz.” Programmkino.de

Jared ist 19 Jahre alt und er ist homosexuell. Doch sein Vater, der Baptistenprediger in einer bibeltreuen Umgebung in Arkansas ist, kann diese Wahrheit nicht akzeptieren. Für ihn ist klar: Sein Junge ist vom rechten Pfad Gottes abgekommen. So schickt er ihn zu einer sogenannten „Reparativtherapie“, wo er in mehreren Schritten wieder zu einem „normalen“ Menschen gemacht werden soll. Mehrere Wochen dauert der Kurs, abends darf Jared wieder ins Hotel zu seiner Mutter, die ihn begleitet. Sie spürt immer stärker, dass ihr Sohn unter der psychischen Misshandlung des radikalen Campleiters leidet. Und sie spürt auch, dass sie und ihr Mann Gefahr laufen, ihren Sohn, den sie doch lieben, für immer zu verlieren. In seiner zweiten Regiearbeit verfilmt Joel Edgerton die wahre Geschichte des Garrard Conley, der als einer von fast 1 Million US-Amerikaner eine solche Reparativtherapie durchlaufen musste, die selbst heute erst in einer Handvoll US-Bundesstaaten verboten ist. Der Film zeigt klar seine Haltung gegenüber dieser Methode, verurteilt aber nicht die Eltern, die in ihrer Verzweiflung und den Vorgaben ihres Glaubens gefangen sind und nur das Beste für ihren Sohn wollen. Nicole Kidman und Russell Crowe arbeiten die Ambivalenz der Figuren gekonnt und glaubwürdig heraus, beide leiden und wissen nicht, was wirklich richtig ist. Lucas Hedges überzeugt in seiner zurückgenommenen Art, die trotz aller Ruhe, die er ausstrahlt, auch die innere Angst und Unsicherheit erkennen lässt. Der Film entwickelt eine stille und doch unfassbar eindringliche Kraft, mit der sich auch Jared am Ende des Films befreien kann, um endlich er selbst zu sein.

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

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