Film & Gespräch: draußen

02.09.201817:45 Uhr

Film & Gespräch mit Regisseurin Tama Tobias-Macht!

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Filmstudio Glückauf Film & Gespräch Wahre Welten FSKNR

Regie Johanna Sunder-Plassmann, Tama Tobias-Macht
Länge 89 Minuten
Land / Jahr Deutschland 2018

Zu Gast im Filmstudio war Regisseurin Tama Tobias-Macht.

Fotos von Armin Thiemer

Mit freundlicher Unterstützung von Essen packt an! und RuhrStadt-Bote.

Weitere Vorstellungen des Films (ohne Gast)
Montag 03.09. um 17:45 Uhr
Dienstag 04.09. um 17:45 Uhr

Der Film porträtiert Matze, Elvis, Peter und Sergio als Persönlichkeiten und Überlebenskünstler, von denen man lernen kann. Was sie erlebt und überlebt haben, was sie vom Leben wissen und wie erfindungsreich sie sich organisieren, macht ihnen so leicht niemand nach.
Um ihre Geschichten zu erfahren, verfolgten die Filmemacherinnen eine besondere Strategie: Sie konzentrierten sich auf die Gegenstände, die die Protagonisten bei sich tragen. Sie baten sie, ihre Welt für sie zu öffnen und ihnen einen Blick in ihre Plastiktüten, Taschen, Einkaufswagen zu gewähren, so, als würden sie ein fremdes Haus betreten. Sie führten sie mit ihren Erzählungen in ihre innere Welt und in eine Welt, die sie zurückgelassen haben.
Die Objekte, die sie dabei entdeckten, enthielten — eben, weil es nur wenige sind — eine Fülle von Informationen und Bedeutungen. Sie waren mit Emotionen und Erinnerungen aufgeladen. Es sind Fragmente und Bruchstücke ihrer Lebensgeschichten. Im Gespräch nimmt diese Fülle Gestalt an, sie berühren und werden berührt.
Der Film aber will mehr, als nur beobachten und zuhören. Es ging den Filmemacherinnen nicht allein um das Sichtbarmachen von Lebensgeschichten. Sie wollten, dass die Protagonisten für eine Nacht in einem anderen Licht dastehen. Deshalb haben sich für die Dauer einer Nacht, ihre Schlafplätze verwandelt. Die Filmemacherinnen gingen von den vorhandenen Gegenständen und ihren Geschichten aus und schufen einen neuen Raum. Dort, wo ihre Helden Schutz suchen, an ihrem Lagerplatz, entstanden individuelle Kompositionen, wie Bühnenkulissen oder Vitrinen eines Museums. Das bisher Gehörte und Gesehene wird überhöht und dadurch anschaulich. Ein Bild der Innenwelt entsteht. Dies eröffnet einen poetischen, Erlebnisraum für die Zuschauer, der Platz freimacht zur individuellen Auseinandersetzung mit ihren Protagonisten. Am Ende des Films bleiben die nächtlich erleuchteten Schlafplätze wie Gedankenbilder stehen, die bald wieder verschwunden sein werden.

Website zum Film
www.realfictionfilme.de

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