FSK12121 Min.
Ein beeindruckendes Langfilmdebüt, mit einer phänomenalen Hauptdarstellerin, das sein komplexes Thema mit großer Zärtlichkeit für seine Hauptfigur vermittelt.
Regie | Chiara Fleischhacker |
Besetzung | Emma Nova, Paul Wollin, Friederike Becht |
Länge | 121 Minuten |
Land / Jahr | Deutschland 2024 |
„Ein berührender, immer wieder auch ambivalenter Film, mit einer hervorragende Hauptdarstellerin.“ Filmstarts.de
Jenny (Emma Nova) liebt ihren Freund Bolle (Paul Wollin), mit dem sie zusammenlebt und ein gemeinsames Kind erwartet. Ihren schon 6-jährigen Sohn liebt sie auch, doch kann sich gerade nicht um ihn kümmern. Denn Jenny hat jede Menge Probleme. Sie steht kurz davor, eine Haftstrafe anzutreten und sie ist abhängig von Crystal Meth, genau wie Bolle. Zu ihrem ungeborenen Kind empfindet sie ein ambivalentes Gefühl von Nähe, bis eines Tages die über das Jugendamt vermittelte Familienhebamme Marla (Friederike Becht) in ihr Leben tritt. Sie ist eine der wenigen, die Jenny nicht für ihr geringes Vertrauen zu sich und anderen gegenüber verurteilt, sondern als den Menschen sieht, der sie im Kern ist. Jenny lässt genau deshalb Marla immer weiter in ihr Leben und schafft es, ihre Hilfe anzunehmen, um sich ihren Ängsten zu stellen und Verantwortung zu übernehmen. Für das neue Leben in ihr, aber auch und vor allem für sich selbst. In ihrem Debütfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg beweist Chiara Fleischhacker ein untrügliches Gespür für sensibles Erzählen und exzellente Schauspielführung. Die Kamera von Lisa Jilg lässt Jenny in keiner Szene aus ihrem Blickfeld, verfolgt sie, rahmt sie ein, betrachtet sie zärtlich. Dass dieser Tanz aus Bild und Figur so gut funktioniert, liegt auch an Emma Nova, die in der Darstellung Jennys physisch und emotional eine intensive Glaubwürdigkeit verkörpert.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung