Die Verlegerin

322. WocheDramaThrillerFSK12135 Min.

USA, 1971: Geheime Dokumente des Verteidigungsministeriums legen offen, dass die US-amerikanische Regierung die Öffentlichkeit jahrelang mittels Desinformation bezüglich der Beteiligung der USA am Vietnamkrieg täuschte. Im Haus der Washington Post kämpft Katherine "Kay" Graham, die erste Zeitungsverlegerin der USA, gemeinsam mit ihrem Chefredakteur Ben Bradlee gegen die Regierung und setzt sich mit der Veröffentlichung der Pentagon-Papiere für Pressefreiheit und gelebte Demokratie ein.

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Regie Steven Spielberg
Besetzung Tom Hanks, Meryl Streep, Alison Brie, Bob Odenkirk, Sarah Paulson
Länge 135 Minuten
Land / Jahr USA 2017
24.04.
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Über „Die Verlegerin“

Nach dem Tod ihres Mannes übernimmt Katherine „Kay“ Graham den Posten als Verlegerin der Washington Post, was ihr durch den männerdominierten Vorstand nicht leicht gemacht wird. Dennoch will sie teilhaben am Leben in der Redaktion und tauscht sich regelmäßig mit Ben Bradlee aus, dem Chefredakteur. Als im Sommer 1971 der Presse geheime Papiere aus dem Pentagon zugespielt werden, die die gezielte Desinformation der US-amerikanischen Öffentlichkeit in Bezug auf den Vietnamkrieg aufdecken, befindet sich Kay im Zwiespalt. Der Vorstand macht ihr klar, dass es wirtschaftlich negative Folgen haben könnte, sich gegen die Regierung zu stellen. Außerdem hält Kay freundschaftliche Beziehungen zu Menschen, die in den Papieren belastet werden. Doch Bradlee beschwört Kay, dass es Pflicht der Presse sei, die Wahrheit zu drucken. Und dass eine freie Presse sich auch von der Regierung nicht erpressen lässt. Die Veröffentlichung der „Pentagon Papiere“ in der New York Times und der Washington Post sorgte im Sommer 1971 für Aufruhr im Weißen Haus. Der anschließende Prozess, der zugunsten der Zeitungen endete, gilt als Meilenstein in Belangen der Pressefreiheit. Vor diesem historischen Hintergrund erzählt Steven Spielberg eine hochspannende Geschichte zwischen Thriller und Drama, die auch Parallelen zur aktuellen Debatte um die Unabhängigkeit der Presse aufzeigt. In Meryl Streep und Tom Hanks als Graham und Bradlee findet Spielberg ein sich in allen Belangen ebenbürtiges und ergänzendes Darstellerpaar. Das gemeinsame Ringen um die richtige Lösung ist auch dank glänzender Dialoge ein konstantes Aneinanderreiben, intellektuell hochspannend und dennoch stets mit emotionaler Tiefe. Tom Hanks ist herausragend als Ben Bradlee: dynamisch, entschieden, sturköpfig, hartnäckig. Und Meryl Streep gelingt darstellerisch der emotionale und glaubwürdige Konflikt zwischen der zu lange auferlegten Sanftheit einer Dame der Gesellschaft und der unbeirrbaren Entschlossenheit einer starken Frau. Die hervorragende Kamera bildet diesen inneren Kampf ab, wenn sie Streep umkreist und ihr dabei immer näherkommt. Der Rest des Cast veredelt die großen und kleinen Nebenrollen, Ausstattung, Kostüm und Maske sind durchweg authentisch. Noch dazu gelingt es Spielberg, die elektrisierende Spannung eines Zeitungsbetriebs im Ausnahmezustand unmittelbar spürbar zu machen. DIE VERLEGERIN ist mitreißendes Politdrama und emotionales Darstellerkino zugleich.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)

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